1. Evangelische Erlöserkirche, Kirchenweg 15
Die große Bedeutung des Kreuzes wird gleich am Beginn des ökumenischen Pilgerweges betont durch den Namen der evangelischen Kirche: Erlöserkirche. Sie wurde 1952 eingeweiht.
Im Inneren fällt am Altar das eindrucksvolle Kruzifix des Münchner Bildhauers Karl Hemmeter ins Auge. Die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes an der linken Wand wurde 1931 in Oberammergau gestaltet.
Nach dem mittelalterlichen Hymnus „Salve caput cruentatum“ des Arnulf von Löwen vor 1250 hat der evangelische Pfarrer Paul Gerhardt 1656 das Lied gedichtet:
O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn
O Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron,
O Haupt, sonst schön gezieret mit höchster Ehr und Zier,
nun aber hoch schimpfieret, gegrüßet seist du mir!
(Evangelisches Gesangbuch Nr. 85, Gotteslob Nr. 289)
2. Wegkreuz vor dem katholischen Pfarramt gegenüber, Kirchenweg 8
3. Am Schulhaus, Kirchenweg 7:
Tiere der Arche Noah (1. Buch Mose, Kap. 6-8) Das Sgraffito stammt von Wolfgang Witschel
Gott sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus. von allen reinen Tieren nimm zu dir je sieben, das Männchen und sein Weibchen. Desgleichen von den Vögeln unter dem Himmel je sieben, das Männchen und sein Weibchen, um das Leben zu erhalten auf dem ganzen Erdboden.
4. Katholische Pfarrkirche St. Ägidius, mit altem Friedhof:
Zur Erklärung wird hingewiesen auf den sehr gut gestalteten und sehr informativen Kirchenführer, der im Vorraum zu erwerben ist.
Der Kirchenpatron Ägidius lebte als Einsiedler in Südfrankreich. Nach der Legende soll er in seiner Höhle täglich von einer Hirschkuh mit Milch versorgt worden sein. Als Jäger des Königs das Tier töten wollten, floh es zu dem Eremiten. Als auch der König Pfeile auf die Hirschkuh schoss, traf er Ägidius. Der König wollte mit Geld seine Tat wieder gutmachen, doch Ägidius erbat sich von ihm lediglich den Bau eines Klosters. So entstand in der Provence das Kloster Saint-Gilles. Ägidius zählt zu den vierzehn Nothelfern.
Von hier aus den Kirchenweg hinunter Richtung Hauptstraße zur
5. Maria-Hilf-Kapelle (Kriegerkapelle)
Sie entstand im Dreißigjährigen Krieg 1634 nach dem Aufhören der Pest von 1633. Die Überlebenden (nach Berichten sollen es in Gmund nur neun Personen gewesen sein) hatten ein Gelübde abgelegt, sie würden nach dem Ende der Pest der Jungfrau und Gottesmutter Maria als Dank für ihre erbetene Hilfe eine Kapelle errichten.
Am Altar sind daher neben Maria mit dem Jesuskind die beiden Pestheiligen Rochus und Sebastian zu sehen. St. Rochus, gestorben um 1317, pflegte die Pestkranken. St. Sebastian, ein Mailänder Offizier der römischen Armee, wurde unter Kaiser Diokletian (248-305) während der Christenverfolgung zum Tod durch Erschießen verurteilt, weil er seinen christlichen Glauben nicht verleugnen wollte, und dann, weil er die Pfeile überlebte, mit einer Keule erschlagen.
Christus spricht:“ Sei getreu bis in den Tod, dann werde ich dir den Kranz des Lebens geben“. (Offenbarung 2, 10)
Nach den beiden Weltkriegen wurde die Kapelle umgestaltet zur Kriegergedächtniskapelle („Auch der Krieg ist ja eine Pest!“) für die Gefallenen und Vermissten von Gmund. Im Inneren wurde eine Gedenktafel mit allen Namen angebracht. Die Madonna in der Mitte der Tafeln wurde von Ferdinand von Miller II (Sohn des Erzgießers Ferdinand von Miller) in München geschaffen. Das Fenster zur Straße hin bekam ein Eisengitter mit dem Eisernen Kreuz und einem Stahlhelm. Das Fresko an der Westseite zur Straße hin stammt von Lorenz Kilian, nach dem 2. Weltkrieg geschaffen, mit zwei Engeln und der Inschrift: „Ehre den Opfern, Mahnung den Lebenden“. Über dem Eingang wurde in Steinmetzarbeit ein kniender betender Soldat dargestellt.
Von dort über die Mangfallbrücke zur
6. St. Ägidius-Darstellung am Haus Mangfallstr. 1a, von A. Keck gestaltet.
Von dort aus an der Mangfall entlang zur
7. Grotte bei der Neumühle links an der Straße, etwas erhöht, durch Bäume etwas verdeckt:
Zum Gedenken an das Hochwasser der Mangfall am 13.-15.September 1899, bei dem das Mühlenwehr weggerissen wurde. Bald nach dem Unglück wurde ein Kreuz errichtet durch die Familie Pauli. Um 1930 wurde anstelle des Kreuzes der Bildstock errichtet.
Von dort aus den Neumüllerweg links hinauf zur Münchner Straße, dann gegenüber die Bichlmairstraße entlang bis zum Piusheim, Bichlmairstr. 21.
8. Eine Darstellung des Heiligen Christophorus
Christophorus gehört ebenfalls zu den vierzehn Nothelfern. Er ist der Schutzheilige der Reisenden. Er war sehr groß und stark und wollte nur dem mächtigsten Herrn dienen. Nach vielen Versuchen begegnet er schließlich Christus in Gestalt eines kleinen Kindes, das er über einen Fluss trägt, wobei es immer schwerer wird. In ihm erkennt er den Herrn der Welt. Seither trägt er den Namen Christophorus, das heißt Christusträger.
Bei dir, Jesu, will ich bleiben, stets in deinem Dienste stehn, nichts soll mich von dir vertreiben, will auf deinen Wegen gehn! (Philipp Spitta, 1829)
Rechts daneben ist der
9. Arche-Noah-Brunnen, gestaltet von dem Gmunder Bildhauer Quirin Roth
Noah lässt gerade eine Taube ausfliegen, um zu prüfen, ob das Wasser der Sintflut schon zurückgegangen ist. Sie kommt zurück mit einem Ölbaumblatt im Schnabel. Daran merkt Noah, das Gott wieder Frieden mit seinen Menschen gemacht hat. (Von da her kommt der Name „Friedenstaube“)
Gott verspricht: “ Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
Weiter vor zur Tölzer Straße und gegenüber in den Friedensweg zum
10. Soldatenfriedhof mit Gedächtniskapelle
Ältester Soldatenfriedhof in Bayern, eingeweiht 1950.
Im Tegernseer Tal gab es im zweiten Weltkrieg und danach sehr viele Lazarette, in denen Kriegsverwundete gepflegt wurden und viele auch starben. In der Kapelle ist eine Pietá (Christus nach der Kreuzabnahme auf dem Schoß seiner Mutter Maria) und es sind die Namen aller 349 verstorbenen Soldaten festgehalten. Wir denken daran, dass der Krieg vielen jungen Menschen ihre Zukunft geraubt hat, und an das unendliche Leid ihrer Angehörigen.
Ich möchte ein Mensch des Friedens werden. Ich möchte so leben, dass auch andere Menschen leben können, neben mir, fern von mir. Nach mir. Ich suche das Gespräch mit Andersdenkenden, ich bedenke die Fragen, die sie mir stellen. Ich möchte so leben, dass ich niemandem Angst mache. Ich setze meine Fähigkeiten und Kräfte für eine Gesellschaft ein, in der der Mensch dem Menschen ein Helfer ist.
Von dort aus über die Parkstraße und die Wiesseer Straße hinab zur
11. Darstellung der Heiligen Notburga am Haus Tölzer Straße 5
Die Heilige Notburga wurde zu Rattenberg am Inn in Tirol um 1265 geboren. Sie diente als fromme Magd beim Herrn von Rattenberg. Später bei einem Bauern in Eben (in der Nähe des Achensees). Die Legende erzählt: Der Bauer, bei dem sie arbeitete, verlangte in der Erntezeit, dass sie am Samstagabend weiterarbeiten sollte, obwohl es bereits zum Gebet läutete. Um zu erfahren, was sie tun sollte, bat sie Gott um ein Zeichen:“ Wenn ich die Sichel an den Himmel werfe und sie bleibt oben, dann höre ich zu Recht mit dem Arbeiten auf.“ Und so geschah es auch zum Erstaunen aller und der Bauer wagte nicht mehr, sie von ihrer Andacht fernzuhalten.
Von dort aus über die Mangfallbrücke zurück zum
12. Floriansbrunnen an der Tegernseer Straße links:
Der Floriansbrunnen wurde 1894 vom Erzgießer Ferdinand von Miller, München, geschaffen. Das Original ist im Heimatmuseum Gmund, im Jagerhaus, Seestr. 2, zu sehen.
Der Heilige Florian ist der Patron in Feuersgefahr und bei Wassernot. Er lebte als römischer Offizier im heutigen St. Pölten in Österreich. Unter Kaiser Diolektian (284-305) sollte er gezwungen werden, den heidnischen Göttern zu opfern, und wurde von einer Brücke in die Enns gestoßen, wo er ertrank. Dargestellt wird Florian mit Rüstung und Kriegerfahne, einen Wasserkübel in der Hand beim Löschen eines brennenden Hauses.
Gott hilft uns nicht immer am Leiden vorbei, aber er hilft uns durchs Leiden hindurch. (Johann Albrecht Bengel)
Von dort aus in den Osterbergweg zur
13. Friedenseiche rechts beim Hochgartenweg
Die Tafel bei der Eiche erläutert die Entstehung.
Christus spricht: „Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch; Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich Euch“ (Johannesevangelium 14, 27)
Von da aus den Osterberg hinauf zum Ausgangspunkt beim Rathaus.